Wiederstand mit Maja

„Free Maja“ Demonstration durch Berlin Mitte fordert Rückführung aus ungarischer Haft

Antifa 20. Juni 2025

Berlin, 20. Juni 2025 Rund 300 Menschen demonstrierten am Donnerstagabend durch Berlin Mitte, um die sofortige Freilassung und Rückführung der Antifaschistin Maja T. aus ungarischer Haft zu fordern. Anlass war ihr anhaltender Hungerstreik, den sie am 5. Juni aus Protest gegen ihre Haftbedingungen und die politische Verfolgung aufgenommen hatte. Die Demonstration verlief laut, entschlossen und ohne Zwischenfälle.

Von Berlin nach Budapest und wieder zurück?

Startpunkt war der Pariser Platz am Brandenburger Tor. Von dort zog der Demonstrationszug durch das Regierungsviertel, vorbei an symbolischen Orten wie dem Bundesjustizministerium, der ungarischen Botschaft und schließlich zum Auswärtigen Amt am Werderschen Markt. Die Route unterstrich die politische Verantwortung, die sowohl der ungarische Staat als auch die Bundesregierung für Majas aktuelle Situation tragen.

In mehreren Redebeiträgen wurde die politische Dimension ihres Falls deutlich benannt: Maja T. wurde im Februar 2023 in Budapest im Zuge antifaschistischer Proteste gegen den jährlichen „Tag der Ehre“ festgenommen einer Gedenkveranstaltung europäischer Neonazis, bei der SS-Einheiten und ungarische Faschisten glorifiziert werden. Die ungarische Justiz wirft ihr Beteiligung an Angriffen auf Rechte vor und hält sie seit über einem Jahr in Untersuchungshaft unter Bedingungen, die selbst Menschenrechtsorganisationen als klar rechtswidrig einstufen.

Hungerstreik als letzte Selbstermächtigung

Seit dem 5. Juni befindet sich Maja im Hungerstreik. Sie protestiert damit gegen die völlige Isolation, permanente Überwachung, den Entzug medizinischer und psychologischer Versorgung sowie gegen die strukturelle Missachtung ihrer Identität als nicht-binäre Person. In einem öffentlichen Statement erklärte sie:

„Ich bin nicht länger bereit, diese unerträgliche Situation und Entscheidungsverschiebungen durch ein Justizsystem hinzunehmen, das meine Rechte systematisch verletzt hat.“
Der Protest auf der Straße machte deutlich: Maja ist nicht allein. Transparente mit Aufschriften wie „Freiheit für Maja“, „Antifaschismus ist notwendig“ oder „Holt Maja zurück“ zogen durch die Innenstadt. Immer wieder waren Parolen wie „Maja sitzt, weil der Staat versagt. Freiheit jetzt, und zwar sofort!“ zu hören.

Politisches Versagen der Bundesregierung

Scharfe Kritik richtete sich während der Demonstration auch gegen die Rolle der deutschen Justiz. Denn die Auslieferung Majas an Ungarn im Juni 2024 erfolgte, obwohl das Bundesverfassungsgericht deutliche Bedenken geäußert hatte. Die jüngste Entscheidung aus Karlsruhe vom Frühjahr 2025 bestätigte inzwischen: Die Auslieferung war rechtswidrig.

Trotzdem gibt es bis heute keine Initiative der Bundesregierung, Maja zurückzuholen. Weder das Justizministerium noch das Auswärtige Amt haben bisher konkrete Schritte eingeleitet ein Zustand, den viele Teilnehmer:innen der Demo als bewusstes Wegsehen kritisierten.

Solidarität auf der Straße, Petition online

Die Demo war nicht nur Ausdruck von Wut über politische Untätigkeit, sondern auch ein starkes Zeichen der Solidarität. Unterschiedlichste Gruppen aus dem antifaschistischen, queeren und linken Spektrum waren vertreten ebenso wie Unterstützer:innen, die Mahnwachen, Aktionen und Spendenkampagnen für Maja organisieren.

Eine bundesweite Petition unter dem Titel „Holt Maja zurück“ läuft derzeit über die Plattform WeAct / Campact und hat bereits zehntausende Unterschriften gesammelt. Sie fordert die sofortige Rückführung Majas nach Deutschland sowie die Anerkennung ihrer politischen Verfolgung.

🚩 Zur Petition:

https://weact.campact.de/petitions/holt-maja-zuruck

Fazit

Die Demo am 20. Juni war ein deutliches Zeichen: Die Straße schweigt nicht, wenn Staaten Menschen isolieren, weil sie gegen Faschismus aktiv werden. Maja T. braucht unsere Solidarität, jetzt!

Freiheit für Maja T. Antifaschismus ist kein Verbrechen.

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Liam

Ich heiße Liam und bin Aktiv für eine Solidarische, gerechte und Klimaneutrale Gesellschaft. Politik endet nicht am Wahltag, deswegen mache ich druck. Im Kollektiv. Im Podcast und mit Haltung 161